Transcription

Lochau, am 30. November 1898

Lieber Bruder u. Schwägerin!

Die Lässigkeit meines langen Stillschweigens macht mir jetzt einen Muß zum Schreiben, nämlich das Hinscheiden meines lieben Gatten, fordert mich dazu mein betrübtes Herz mit Euch in der Ferne zu verkehren u. mittelst Papier, Tinte u. Feder einige Zeilen über Land und Wasser nach Ameri= ka zu senden. Obwohl mein Gatte schon lange krank gewesen ist, so ging es doch mit seinem Ende sehr schnell; seine Krankheit begann ja schon im vorigen Herbste; er litt nämlich an der Herz= wassersucht, dazu hatte er noch einen Bruch der heraus kam u. der <insertion>die</insertion> Ursache seines Todes war. Kurz vor seinem Ende sprach er noch folgende Worte zu uns: "Ob es eine viertel Stunde eher oder später ist, ist ganz gleich; ich weiß noch was