Transcription

freiheit, Aufhebung aller alten Feudallasten, Schwurgerichte [etc?] gewährleistet, [wurde] alle Bundesvorrechte u. Titel aufgehoben werden Allein Oestreich, Preußen, Baiern u. Hannover haben diese Grundrechte bis heute noch nicht in ihren Ländern verkündet, weil deren Regie= rungen nicht wollen, d. h. die Fürsten wollen nicht u. die Centralgewalt zwingt sie nicht, weil sie nicht will oder kann. Gewiß, sehr traurig! Dann schuf die Reichsversamml. die Reichsverfassung, wornach die Fürsten bleiben u. über ihnen ein erblicher Kaiser der Deutschen mit einem ver= antwortlichen Reichsministerium u. einem Volks= haus, d. h. einer Versammlung von Volksver= tretern aller deutschen Staaten steht, also ein Repräsentantenhaus, dem die gesetzgebende Gewalt zusteht, während der Kaiser ein sus= pensives Veto hat, wie der Präsident der Ver= einigten Staaten. Zum Kaiser wurde am 28ten r. M von der Reichsversammlung gewählt - wer, glauben Sie wohl? - der König Friedrich W. v. Preußen!!! Er hatte für sich 290 Stimmen, während 248 Mitglieder der Reichsversamml. sich der Wahl enthielten, also nicht wählten, u. dies sind alle Oestreicher, Baiern nebst mehrer Anderen. Nun haben wir kein freies Deutsch= land, nur die Regierungswillkür ist wieder, wie vorher; wir haben auch kein einiges - kein großes, denn ganz Oestreich soll ausgeschlossen sein, u. dafür stimmten Welker u. Mathy, welcher Letztere heute vor einem Jahre den Fickler, einen der ersten Volksmänner Badens u. Republikaner in Karlsruhe selbst verhaften ließ, darauf badischer Staatsrath u. später Unterstaatssekretär im Reichsministerium wurde, natürlich zur

[No notes yet.]