Transcription

Karlsruhe d 3tn Februar 1855.

Liebe Schwester!

Dein Brief der mir Nachricht von Eurem Wohlsein brachte, hat mich herzlich gefreut, und danke Dir zugleich nebst Sophie und August bestens für Deinen Beweiß Deiner liebevollen Theilnahme, durch Bei= legung eines Wechsels. Schon längere Zeit war ich in Sorgen um Euch, wegen der trü= ben Nachrichten aus Amerika, und ich danke Gott, daß er Dich sowie Deine Kinder in seinen Väterlichen Schutz nahm, und vor Krankheit bewahrte. Möge auch fernerhin die allwal= tende Vaterliebe uns beistehen.

Mit meiner Krankheit liebe Schwester, hat es sich schon längst entschieden, seit bereits einem halben Jahr leide ich an der Wassersucht. Obgleich ich während dieser Zeit den Arzt zu gebrauchen genöthigt war, und immer [medicinirte?], so ist bis jetzt doch noch keine Besserung eingetreten. Du kannst denken, in wie hohem Grade, mein, Sophie, und Augusts Verhältnisse unter diesen doppelt mißlichen Umständen leiden, und wie sehr wir Ursache haben, über diejenigen ungehalten zu sein, der uns so viele Leiden bereitete.