Collection: Schulz Family Letters
Author:
Recipient: John L. Schulz
Description: Schulz family letter, December 1, 1888.
Original text
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Issigau, den 1. Dezember 1888
Lieber Vetter!
Deinen und so lieben Brief haben wir bei bester gesundheit erhalten, nur muß ich um gütige Entschuldigung bitten das ich Dich so lange auf rückantwort warten ließ. Wie ich aus Deinen Brief ersehe hätte ich Dir durch das Bild von Issigau eine Freude gemacht. Es gereicht mir selber zur großer Freude und Eehre das ich Dir nur etwas schicken konte worüber Du Dich freuest den großartige Sachen konte ich Dir mit meinem geringen Mitteln nicht schicken Du hast ja alles selbst genug, wenn ich Deine schönen Bilder von Deiner ganzen Familie ansehe oder Deine Briefe durch lese und finde da Deine ganzen besitzungen so wie Deine vortreffliche gute Ernte da möchte mir
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vor Freude das Herz aus dem Leibe hüpfen, ach wenn ich auf Weihnachten nur 1 oder 2 Metzen1 von Deinen schönen Weizen hätte da könte ich mir einen großen Stoln backen laßen ich wollte da die Erdbeeren und Pirsich gern verschmerzen mann muß sich halt begnigen mit dem was man hat der Du weißt es ja selbst das es in in Deutschland einmal nicht beser ist, ich bitte Gott Täglich um Gesundheit und beständige Arbeit da wirt sich alles andere auch machen Ich habe mich im Geiste schon oft zu Dir gewünscht allein zur ausführung kämet es doch nicht. Die Briefe die Bilder und das Buch ließ ich auch Adam Rank lesen derselbe wundert sich über Deine besitzungen sehr erinnert sich Deiner noch recht sehr gut und läßt Dich schönstens grüßen auch wolltest Du wießen
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wer die vier Mann auf dem Bilde sind es sind dieß Pfarer Kantor und ein bar2 Lehrer. Lieber Veter Du willst wießen wer die eine Hälfte von unsern gewesnen Haus besitzt es ist vom [?] Wenners adel [/?] eine Tochter darauf und hat von Karl Müller einen Sohn, Andreas Nerbel lebt auch noch bezieht den Auszug mit seinem Sohn Auch wolltest Du wießen wer das alte Kluhten Haus besitzt das ist ein ganz Fremder drauf mit Namens Böhm von Froschgrün, den Wilhem Brandler sein Haus ist jetzt eine Bier [?] schenke [/?] geworden auf den alten Heinrich Brandler sein Haus ist jetzt der junste Sohn der Heinerich Brandler ein Kammerrad von Dir ist jetzt ein Zimmermeister und hat einen Kaufladen auf den kleinen Münch sein Haus er läßt Dich
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schönstens grüßen, das Neugebaute Haus worauf Du sehest ist das alte Münchs Haus ist ein Schmiedt darauf hat von Borschtadel eine Tochter. unsere Ernte war in unserm Lande ziemlich gut bis auf die Kartoffel Ernte, wir haben bisher noch keinen Schnee wir haben alle Tag Sommerwetter. jetz woll ich mein Schreiben schließen [insertion:] und [/insertion] ich wünsche das Dich mein Brief Dich und Deine ganze Familie mit Gesundheit an- trift ebenso Nickolaus und seine Familie und wünsche das ihr mit einander gesunde Feiertag hattet dan wünsch ich Dir ein und Deiner ganzen Familie ein gesundes neues Jahr das euch der liebe Gott eine sehr reichliche Ernte beschert. Ich bedanke mich für das schöne Buch das Du mir Geschickt hast. Viele Grüße an Dich und Deine Ganze Familie ebenso an Deinen Bruder Nickolaus. Schreibe mir ja bald wieder
- 1. "Metzen" is an old German measure for grain.
- 2. "bar" = "paar".
Notes
Letter metadata