Sammlung: Schweitzer-Guggenheimer Letter Collection

Verfasser: Isaac Schweitzer

Empfänger:

Hirsch Schweitzer

Marie “Malchen” Bernheimer (Schweitzer)

Louise Schweitzer (Durlacher)

Ernestine Schweitzer

Bezeichnung: Brief von Isaac Schweitzer an die Schweitzer Familie, 24. Oktober 1869.

Isaac Schweitzer an die Schweitzer Familie, 24. Oktober 1869

Englischer Text

Original text

Fincastle, Va October 24th 1869 Liebe theure Eltern + l. Schwestern! Euer Werthes vom 23. Sept. habe ich im beßten Wohle angefangen + freute mich Euere Munterkeit demselben zu entnehmen, und bedaure ich l. Mutter daß Du immer noch klage zu führen hast, wegen Deiner Hüften. frage doch einen guten Arzt darüber. thun die Kosten nichts. Was solche auch sein mögen, ich werde Dir gerne das Geld dazu schicken. Ich hatte einen Brief fertig an Euch abzuschicken schon 8 Tage, die Geschäfte waren aber dringend, da ich im Sinne hatte den 20ten October schon von hier wegzugehen, + war auch schon fertig, jedoch wie ich schon früher bemerkte daß weder Onkel noch Simon Geschäftsleute sind, + deshalb auch nicht wißen mit den Kunden ordentlich zu sprechen, solche [illegible], daß wenn ich von hier fortginge das Geschäft mit Onkel allein schon abnehmen würde weshalb Onkel mit Madame Guggenheimer den Abend vor ich abreisen wollte sprach mich zu bitten, nicht fortzugehen daß er + Simon die Geschäfte nicht besorgen können. Mad. Guggenheimer bat mich + sagt mir, da ich doch mein Geld noch hier habe, beßer hier zu bleiben, daß Onkel + Simon die Kunden nicht bedienen können + deßhalb auch nicht verkaufen können so viel als ich thun kann. ich versprach Mad. Gugg. ich will mit Onkel sprechen, da ich ausverkauft habe + nicht in [Hebrew] sein will mit Onkel ich werde jedoch propiren wo möglich Onkel nicht zu schaden. Ich ging zu Onkel + er selbst bat mich nicht fortzugehen, daß Simon + er nicht fähig sind die Geschäfte zu besorgen wie ich solche besorgte + ich sagte ihm die deutliche Ursache warum ich meistens abgetheilt habe, er sagte ich solle ihm sagen wie viel ich verlange so daß ich gar keinen Schaden haben soll + ich stimmte ein daß ich 10% prcent verlange von Allen was verkauft wird wozu er einstimmte, so daß ich keine Waare mehr zu bezahlen habe, + alle Schulden die gemacht werden alles er zu riskieren hat. Busniss ist ziemlich gut, viel beßer als im Sommer. wir haben diese Woche 311 ½ Dollars eingenommen baar Geld wovon mir gehort 31 ¼ Dollar in einer Woche, wenn wir z.B. wir in einem Jahr 12,000 Dollar Waare verkaufen so gehort mir baares Geld 1200 Dollar welches ich jeden Monat oder je Woche selbst nehmen kann das ist unser Vertrag. ich habe blos meine Kost + Logis zu bezahlen 120 Dollar im Jahr. ich denke das ist ein sehr guter Plan + kann ich dieser Weise um nichts betrogen werden, da ich alles Geld + Bücher selbst in meinen Händen habe, + ist aber auch für Onkel welchem ich das blos gethan habe um ihn nicht stecken zu laßen, da er + Simon nicht beliebt ist unter den Leuten. Die Einwohner in diesem Oberamt haben mir eine Ehre zukommen laßen, die sogar der (Bruder) Guggenheimer der in Philad. wohnt, nicht erhalten hat. Ich bin im Begriff mit einem Freund von mir noch ein Geschäft hier zu treiben, womit aber Onkel nicht zu thun hat, er hat mich gefragt ob ich ihm Theil will geben, habe aber kurz geantwortet ich will kein [Hebrew] mehr mit ihm haben, mein zu künftiger Theilhaber ist ein feiner ehrlicher Amerikaner ist schon 7 Jahre in den Geschaften, seit 1 Jahre Theilhaber der andere Theilhaber ist nicht mehr im Stande das Geschäft zu thun & habe ich solchen ausgekauft. in ohngefahr 8 Tagen spater werdet Ihr sehen was es ist. ich will Euch damit überraschen, jedoch kann ich einstweilen sagen daß es ein sehr gutes Geschäft ist + hoffe ich für meinen theil 1000 Dollar Provit in einem Jahr zu machen. ich werde auch Rothschild in Bretten damit überraschen. Ich weiß für diesesmal nichts mehr zu schreiben Onkel in Lexington thut ziemlich gute Geschäfte scheint mir aber kommt doch auf keinen grünen Zweig so lang er mit Heilbroner in [Hebrew] ist. Onkel Joseph macht auch gut aus werde ihm bald schreiben. Familie Guggenheimer laßen Euch alle herzlich grüßen, sind froh daß ich noch bei Ihnen bleibe. Guggenheimer Philad. hat seinen Bruder geschrieben hierher ob ich mit ihm als Partner [Hebrew] im Geschäft anfangen will, habe jedoch versprochen, Onkel Sal. noch ein Jahr bis August 1870 bei ihm zu bleiben dann werde ich sehen was ich thun werde. ich handle auch noch mit Uhren + mache manchen Dollar dabei. Herzliche Grüße von Eurem Sohn + Bruder Isaac Sweitzer Grüße an die l. Bertha Isak [?] Tante Wertheim, Konigsbach, allen die nach mir fragen. Schreibet bald Antwort.