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Köhlen, den 12ten Juni
1870
Lieber Schwager u Schwester euren brief
von den 3 April haben wir erhalten. Aber wieder
mit Trauer gelesen nemlich das der liebe
Gott euch mit eine Tochter beschenkt hat aber
wir müßten den auf gleich wieder sehen
das sie gestorben ist an die Mundklemme
Es ist hart für [illegible] Eltern wen man sehen
muß das die Freude gleich wieder in Trauer
verwandelt wird, Aber der liebe Gott weiß
es immer am besten den wen man es
so recht bedenkt so ist es auf dieser Welt
nichts als [illegible] Jammer und Elend; den
wie gerne behält man die Kinder, doch
Tröstet euch mit das Was Gott thut das ist
Wohlgethan wen die kleinen Kinder so in
ihrer Einfalt sterben so sind sie manche Traurige
Stunde Entnommen den weiß man immer wo
sie sind, Ferner haben wir gesehen das …

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du micht mir als Taufpate angestelt hast
ich habe mich [letter crossed out] sehr dazu gefreut, aber
ich denke wen wir mal sichtlich beieinander
gewesen währen so währe die Freude doch
noch größer gewesen und wie groß steht
mein verlangen danach euch noch mal alle
wieder zu sehen, das hätte ich auf nicht gedacht
als wir euch alle ans Schiff brachten das wir uns
nicht einander wieder sehen wollten. Es kann aber noch
auf einmal anders werden, wen wir das Glück
den nicht haben in dieser Welt so glaube ich doch in
jene Welt, wen ihr mal nach Schwager
Peters schreibt so grüßet sie vielmals u Bruder
Johann auch & Grüßet Schwager u Schwiegerin
Balke u Johann u Gesina das sie mal alle
einen brief schreiben Thäten

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Und jetz wolle wir für diesmal schließen
wir wollen auf ein ander mal mehr schreiben
was und anbetrift sind wir noch alle munter
u Gesund. und das hoffen wir auch von euch
Schließlich viele Grüße von uns u unsern
Kinder. an Euch lieber Schwager u Schwester
u Kinder der Liebe Gott erhalte Euch.

Hinrich u Gesche Wehland