Sammlung: Crede Family Papers

Verfasser:

Clotilde Schröder (Crede)

Adelheid Crede (Stock)

Therese Crede (Winhold)

Empfänger: Hermann Carl Crede

Bezeichnung: Brief an Hermann Crede von seiner Mutter Clothilde Crede und den Schwestern Adelheid und Therese Crede.

Brief der Familie Crede an Hermann Crede, 27. September 1864

Original text

Mein innig geliebte Hermann!

Dein liebe Brief haben wir gesund erhalten, ich wünsche mir das die unsrigen Euch eben so gut und gesund antrifft, ach ich kan Dir garnicht sage wie sehr ich mich immer Euch [illegible 2 words], ich mache mir immer die schrecklichste Bilder, wenn ich nur gar daran denke das Du krank bist was fänge dan Dein arme Frau u Kinder an, wie kön Sie nur Deine Hilfe auch [illegible] entbern wen ich nur gar denk das Sie in Dein Abwesenheit wo [illegible] über solle würde o dan steht mir in warheit das Herz still, ich kann Eure Last habe, dann mein guter liebe Hermann bethe ich recht from zu Gott unser Throst u Hoffnung der gut Himliche wacht wird ja uns arme nicht verlassen wen wir recht auf Ihn vertraun es ist ja doch mir hier im irdischen Jammerthal._ Bei uns ist es recht still u traurig der Vatter ist mein so Sorge weil Sein Grund ist so gebeugt das man echt Tage lang kein Word von Ihm hört, ach wen er nur recht bald Eu recht ernstliche Brief von Euch wieder hätt u das es endlich Friede bei Euch wehre so könten wir doch wohl wieder auf bessere Zeiten hoffen, wenn Dich Hülf [insertion] nur were [/roman] Throst, doch so lang das nicht S... ist, ist Er von bestände Gefarh umeinst, ach wir konn keines mir lieb Kinde mehr ver[illegible] sonst bricht auch uns das Herz der [insertion] Brief [/roman] [illegible] von uns [illegible] hatt es Eur hatt mit genau wie Euch noch unsere sch Thräume, mein einzig Freude ist Ihr Grabe zu schmücke hatt ich Sie Dich mir all beisam Dich der Grab mein liebe Karl werd ich doch wohl mir sehn._

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der Verlust wo Dein [illegible] den letz harte Mut. mein gut Hermann [illegible] wo Herzen hatt Ihr für den nicht war Du kalt schetze, Du [illegible 3 words] Dir auch wohl ein herbe Verlust in den Hashalt sein da haben wohl die arm klein Karl Jon u Willie müsse arte Brod essen, wen wir Dir nur den Verlust er.. könten der Vatter würd Dir ganz gern helfe, [illegible 2 words] wen Du was brauchst Erzehl nur den Kindern recht recht über Großvatt u Großmutter da mit sie liebe lern wie Du es thün._ Für das Bildchen Deines Karl danke ich herzlich, Du sahest gerade so aus wie Du klein warst._ Grüße u Küsse Dein lieb Frau Karl u. Willie herzlich wie mir auch den Vatter nicht zu vergesse behandle Ihn nur ja recht gut denk er währe der liebliche Vatter nimm mir ales diese bemerkung nicht übel Leben recht wohl mein lieb gutt Hermann denk u schreib recht bald an Deine Dich liebende Mutter Clothild.


Cassel den 27/9. 1864.

Lieber Hermann!

Vielen Dank für Deine lieben Brief, Du hast uns recht erfreut, daß Du auch einmal uns einige Zeilen schreibst.

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Das Bild des kleinen [roman] Carl [/roman] habe wir [illegible] erhalten und uns sehr über den dicken, schönen Knaben gefreut, der Vater sagte, das ist ganz unser [roman] Hermann [/roman] in dem Alter. Unser Familienbild was Du hirbei erhältst, ist gut ausgefallen, nun wünschten wir auch die Bilder Deiner Familie in unsem Album zu haben, wenn Du uns solche schicken kannst, so will ich Dich recht freundlich darum bitten. Du fragtest ob der Papa noch sein Vermögen an Vögel hat, ich muß das nun mit Nein antworten, er hat fast an Nichts mehr Freude, seit er so viele harte Leiden gehabt habt. Ich hatte noch englisch zu lernen, es könnte ja sein, daß ich noch Gebrauch davon machen könnte. Grüße die lieben Deinigen herzlich und küsse die Jungen für mich wenn wir sie nur könnten bei uns haben, die würden etwas

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Leben in unsern stillen Haushalt bringen. Lebe wohl lieber [roman] Hermann [/roman] und schreibe uns ja recht bald. Deine Dich liebende Schwester [roman] Adelheid Credé. [/roman]´

Cassel den 27/9 64.

Geliebter Hermann!

Es ist recht brav von Dir, daß Du auch mal Deinen Schwestern mit einigen Zeilen erfreuet hast. Wir wohnen jetzt recht schön, doch denke ich mir daß es bei Euch weit schöner sein muß, ich möchte Euch recht gern einmal besuchen, doch wird dies auch wol [insertion] nur [/insertion] ein frommer Wunsch bleiben, wenn die Entfernung nur nicht so entsetzlich wäre. Willst Du nicht bald einmal zu uns kommen? Das würde ein rechtes Freudenfest geben. Da ich Besuch habe und der Papa den Brief zumachen will so muß ich für diesmal schließen. Siehe Papa's Brief.